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ErzieherInnen als ExpertInnen für Sprachförderung – eine empirische Evaluation der Professionalisierungsbedingungen und –wirkungen des Aufbaubildungsganges „Sprachförderung“ an Fachschulen für Sozialpädagogik in NRW

 

Im Rahmen der kindlichen Bildunsprozesse ist Sprachförderung ein zentrales Element, für das ErzieherInnen professionalisiert werden müssen. Eine spezifische Qualifizierung für den Bereich der Sprachförderung erfolgt in NRW derzeit u.a. über den Aufbaubildungsgang „Sprachförderung“, der an verschiedenen Fachschulen für Sozialpädagogik des Landes – auch am Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg- angeboten wird.
Seit 2004 ist ein Team von Kolleginnen und Kollegen unserer Fachschule für Sozialpädagogik an einem Forschungs- und Unterrichtsentwicklungsprojekt in Kooperation mit weiteren 6 Fachschulen und der TU Dortmund, Fakultät 12, Prof. Dr. Lilian Fried, beteiligt.

 

Durch das Schulministerium NRW wurde diese Projektgruppe beauftragt, ein Konzept zur Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte im Bereich der Sprachförderung zu entwickeln. Über den eigentlichen Projektzeitraum (01. August 2004 bis zum 31.Juli 2008) hinaus wurde durch das Schulministerium für Fortbildungsprozesse bis 2011 eine Verlängerung der Projektphase bewilligt.

Parallel zu den Entwicklungsarbeiten wurden die Lehr-Lernarrangements der Aufbaubildungsgänge Sprachförderung der beteiligten Fachschulen intern evaluiert. Um möglichst genaue Anhaltspunkte für eine Qualitätsverbesserung zu gewinnen, wurden die Lehr-Lernarrangements aus drei Perspektiven durchleuchtet: 

  • Merkmale des Unterrichts: Kursinhalte, Methoden, Sozialformen, 
  • schulische Rahmenbedingungen 
  • individuelle Bedingungen und Befindlichkeiten der Beteiligten (DozentInnen und Studierende). 

Um die Wirksamkeit des Bildungsganges empirisch zu überprüfen, wurde eine externe Evaluation durchgeführt. Diese verfolgt das Ziel, die ausbildungsbedingte (Fort-) Entwicklung der Sprachförderkompetenz der Studierenden des Aufbaubildungsganges hinsichtlich 

  • deren Wissens und 
  • deren sprachförderrelevanten Könnens objektiv zu erfassen. 
  • Darüber hinaus würde die Erweiterung der Sprachkompetenz der Kinder, mit denen der / die ErzieherIn arbeiten, gemessen, um zu erfassen, ob die Arbeit der ErzieherIn wirkungsvoll war. Bei den Kindern wurde die allgemeine Sprachentwicklung, die phonologische Bewusstheit, die Kommunikationsfähigkeit und die (Nach-)Erzählfähigkeit gemessen. 
Mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden wie Gruppendiskussionen und Delphi-Befragungen wurden zur Weiterentwicklung der curricularen Grundlagen zunächst ExpertInnen aus der Pädagogik der frühen Kindheit, der Sprachwissenschaft und der Unterrichtspraxis nach Zielsetzungen, nach zu vermittelndem Wissen und Können und zu erwerbenden Haltungen befragt. 


Hier finden Sie das von der Projektgruppe erarbeitete Curriculum.

Hier finden Sie die Handreichungen zum Curriculum Sprachförderung.

Auf der Basis der so gewonnenen Ergebnisse wurde ein Kern-Curriculum mit variablen Curriculumsbausteinen entwickelt. Um Einzelleistungen der Ausbildung für weitere Ausbildungsgänge möglicherweise anrechenbar zu machen, wurde das Curriculum in Form von Modulen gestaltet. Zu jedem Modul wird die Zielsetzung ebenso benannt wie die zu erreichenden Bildungsstandards. Es folgen zu ve-mittelnde Inhalte (grundlegende und additive) im Bereich des Wissens, des Könnens und der Haltungen. 
Abschließend werden didaktisch-methodische Hinweise gegeben.

Ergänzend zum Curriculum wurden von der Projektgruppe Handreichungen zu den Modulen erarbeitet. Die didaktisch-methodischen Hinweise aus dem Curriculum werden hier nochmals aufgegriffen und konkretisiert. Außerdem werden alternative Formen der Leistungsdokumentation aufgezeigt. 

Im Juli 2008 wurden im Rahmen einer Fachtagung die Ergebnisse der Projektarbeit präsentiert. 

Im Anschluss an die erste Projektphase wurden Module für die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern der Fachschule für Sozialpädagogik entwickelt und in landesweit angebotenen Fortbildungsveranstaltungen realisiert. 

Die Ergebnisse dieses Prokjektes sind auf der Seite des Schulministeriums veröffentlicht.