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Fachtagung zum Ansatz der Bildungs- und Lerngeschichten am 20. September 2012

Groß war der Andrang Ende September zur Fachtagung „Nimm mich wahr und lass mich wachsen“, die den methodischen Ansatz der Bildungs- und Lerngeschichten thematisierte. Der Einladung des Beirats sozialpädagogische Ausbildung waren 120 Fachkräfte aller Träger aus dem Berufsfeld der Tageseinrichtungen und der Tagepflege, der diesjährige Jahrgang der Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten der Fachschule für Sozialpädagogik und des Bildungsgangs  „Erzieher/in und Allgemeine Hochschulreife“ und 20 Lehrerinnen und Lehrer des sozialpädagogischen Fachbereichs gefolgt, so dass die Aula mit über 200 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt war. Eine solch große Resonanz hatten wir uns erhofft.


Foyer 

 

Frau Becker, stellv. Schulleiterin, konnte ein Referentinnenteam aus Neuseeland begrüßen, das seit nunmehr 14 Jahren die Entwicklung des Elementarbereich in Neuseeland in Forschung und Praxis konzeptionell begleitet und gegenwärtig im Rahmen einer europaweiten Rundreise auch an unserem Berufskolleg über ihre Arbeit berichten wollte.
NZ-Team-in-der-Aula  

Mit einem zentralen Vortrag in der Aula wurde die Begegnung mit neuseeländischen Methoden der frühkindlichen Pädagogik, insbesondere der „Learning-Stories“ (Lerngeschichten) eröffnet. Lerngeschichten sind Forschungsberichte. Sie handeln davon,

  • was Kinder tun
  • wofür sie sich vermutlich interessieren
  • was sie möglicherweise denken und fühlen
  • womit wir sie vielleicht unterstützen können.

In Deutschland wurde mit dem Modellprojekt „Bildungs- und Lerngeschichten“ des Deutschen Jugendinstituts München der Versuch unternommen, Anregungen aus dem Neuseeländischen Konzept im Kontext unserer Bildungsprogramme umzusetzen. Auch in vielen hiesigen Einrichtungen werden Lerngeschichten als Teil der Bildungs- und Entwicklungsdokumentation zunehmend mit Erfolg und Begeisterung eingesetzt.

Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher, die am Romberg-Berufskolleg ausgebildet werden, sind mit diesem methodischen Ansatz in der Ausbildung vertraut gemacht worden. Alle Teilnehmenden erhielten Anregungen und Ermunterung, die Arbeit mit den Lerngeschichten in der eigenen beruflichen Praxis umzusetzen.

Was macht mein Kind eigentlich in der Kita? Diese Frage stellen sich so manche Eltern, wenn der schweigsame Nachwuchs mal wieder sparsam mit Informationen ist und auch nichts Gebasteltes mit nach Hause gebracht hat. Nicht selten entsteht daraus Argwohn gegenüber den Erzieherinnen, die womöglich ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen. Bildungs- und Lerngeschichten machen Bildungsprozesse, die in der Kita stattfinden, sichtbar und schaffen Anlässe für Gespräche zwischen Erzieherinnen, Kindern und Eltern. Sie bieten Ausgangspunkte für konkrete pädagogische Aktivitäten, die dem Kind das „Weiterforschen“ ermöglichen.

Dass dazu eine pädagogische Haltung erforderlich ist, die die Interessen des Kindes und seine spezifischen Lernwege ernst nimmt, wurde nicht nur in den Vorträgen und Workshops, sondern auch insgesamt in der Art der Gestaltung dieses Fortbildungstagses durch das Referentinnenteam deutlich. Interessant war in diesem Zusammenhang die folgende Aussage:

„In Neuseeland sprechen wir nicht von Fortbildung, sondern von Inspiration.“ 
Emotional angesprochen zu werden, gleichsam begeistert und motiviert werden, waren Erfahrungen dieses Tages, die an unterschiedlichen Stellen spürbar waren:

  • der Kurzfilm über die „Macht des Wortes“ – verändere deine Worte, deine Sichtweise und verändere damit die Welt.....einsehbar hier. (oder geben Sie folgende Zeile in Ihren Browser ein: http://www.youtube.com/watch?v=Hzgzim5m7oU)
  • die Collage aus Texten, Bildern, Musik zum Abschluss des Einführungsvortrags als Ermunterung, selbst die ersten Schritte einer Umsetzung zu gehen
  • das gemeinsame Lied des Referentinnenteams in Maori, der Sprache der Ureinwohner Neuseelands.

Wer sich weiter für diese Thematik interessiert, findet Hinweise in der Literaturliste in der Tagungsmapppe.
In einer kurzen Abschlussrunde galt der besondere Dank den Englisch-KollegInnen, die mit ihrer Dolmetsch-Funktion wesentlich zum Gelingen der Tagung beigetragen haben sowie besonders dem Team der Referentinnen.

Abschluss