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Als sich zu Beginn des Schulhalbjahres einige interessierte Schülerinnen und Schüler mit Politiklehrerinnen und -lehrern trafen, um zu überlegen, wie das medial omnipräsente Thema Flucht in den Schulalltag geholt werden könnte, ahnten sie noch nicht, dass am Ende so viele Aktionen von so vielen verschiedenen Akteuren durchgeführt werden würden. Rückblickend lässt sich feststellen, dass am Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg die Themen Flucht und Asyl auf vielfältige Weise im Mittelpunkt standen.

Die beteiligten Klassen kamen aus sämtlichen an unserem Berufskolleg vertretenen Bereichen, d.h. aus dem Bereich Erziehung / Soziales / Pflege, dem  Bereich Ernährung und Hauswirtschaft sowie dem Nahrungs- und Gastgewerbe.
Allen Klassen standen eigens angeschaffte Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und nicht wenige nutzen die Plakatausstellung, die unübersehbar für alle Angehörigen der Schule sowie Gäste und Besucher im Glasgang zwischen A- und B-Gebäude ausgestellt war. Die Plakatausstellung wuchs im Laufe des Schuljahres um immer mehr Beiträge, die in verschiedenen Klassen im Politik- oder auch Religionsunterricht erstellt worden waren und die immer wieder neue Facetten des Themas aufzeigten.
Eine große auch mediale Resonanz fand die von Schülerinnen aus der Abschlussklasse der Allgemeinen Hochschulreife moderierte Podiumsveranstaltung in der Aula, die es sogar in die Lokalnachrichten des WDR-Fernsehens schaffte. Bei der regen Diskussion kam die große Betroffenheit und Empathie der Schülerschaft für die Situation der Flüchtlinge ebenso zum Ausdruck wie der Wille, in Dortmund zu einer Willkommenskultur beizutragen.
Großen Anklang fand auch die Kleiderspendenaktion, die von Studierenden der Fachschule im Rah-men ihrer Projektarbeit durchgeführt wurde. Mehrfach mussten sie ihr Auto vollladen, um die große Menge an Kleiderspenden zur benachbarten Erstaufnahmeeinrichtung zu bringen.
Diesen Nachbarn näher kennenlernen konnten die Berufspraktikantinnen und -praktikanten, die in der BP-Unterrichtswoche das Glück hatten, einen Platz in der vielfach nachgefragten Arbeitsgruppe zu finden, die sich mit den Möglichkeiten der politischen Teilhabe im Kontext der Flüchtlingshilfe beschäftigte. Sie waren es auch, die bei einem Besuch im Dortmunder Rathaus mit Vertretern der politischen Parteien sowie Herrn Weirauch vom Jugendamt ins Gespräch kamen.
Einen unmittelbaren und eigentlich naheliegenden Zugang zum Thema suchten die Schülerinnen, die eigeninitiativ Kontakt mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aufnahmen, die zu unserer Schülerschaft in den sog. DAZ-Klassen gehören.
Für Aufmerksamkeit sorgte mitunter das weiße Flüchtlingszelt, das vor dem Schulgebäude aufgebaut wurde und dessen Betreten wohl nur erahnen ließ, was es bedeutet, wenn ein solch kleines Zelt für Monate die Unterbringung für eine Großfamilie darstellt.
So lässt sich konstatieren, dass das am Anfang von der ersten Planungsgruppe formulierte Motto „Dortmunder Solidarität am Gisbert-von-Romberg-BK“ rückblickend passend gewählt war. An kaum einem Angehörigen unserer Schule dürfte das Thema unbemerkt vorüber gegangen sein. Und ein ganz großer Teil hat sich konstruktiv eingebracht, um ein Zeichen zu setzen für Solidarität mit Menschen in Not. All denen sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

 Foto HP