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Ein Date? Im Unterricht? Mit Politikern? Normal erscheint das zunächst nicht. Am heutigen Dienstag wurde es aber dennoch Realität am Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg der Stadt Dortmund. Im Rahmen ihres Politikunterrichts setzten sich fünf Klassen vier Stunden mit fünf Politikern der im Rat der Stadt Dortmund vertretenen Fraktionen* auseinander und sorgten bei der Probewahl am Ende für eine Überraschung.

Die Schülerschaft, die sich aus zukünftigen Erzieher/-innen,  Köchinnen und Köchen, Fachabiturient/-innen, staatlich geprüften Servicekräften und Abiturient/-innen zusammensetzte, erfuhr zunächst in einer kurzen Vorstellungsrunde Persönliches über die Politiker. Dann ging es in fünf gemischten Gruppen in die Diskussion mit jeweils einem Politiker. Nach 10 Minuten wechselten die Politiker die Gruppe und die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Fragen bei dem nächsten Parteienvertreter anbringen.
Nach fünf „Speed-Dates“ und anschließender Pause wurden die Schwerpunktthemen aus den Gruppen in einer Podiumsrunde erneut aufgegriffen. Zentrale Themen waren u.a. Lösungskonzepte für die Entwicklung von Stadteilen, die durch Armut und Kriminalität besonders betroffen sind, Umgang mit Armutsmigration, Perspektiven der elementaren Bildung in Dortmund sowie die Legalisierung von Marihuana.  Da hier die Aussagen der Parteienvertreter direkt aufeinander trafen, ließen sich die Positionen klarer von einander abgrenzen und es kam zu der einen oder anderen Kontroverse, in der mitunter sogar das Bildungssystem der Sowjetunion als Argumentationshilfe heranigezogen wurde.
Einig waren sich die Parteienvertreter vor allem in einem, nämlich dem Appell, zur Wahl zu gehen. Probehalber hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler dazu bereits die Gelegenheit, indem Sie in geheimer Probewahl die Vertretung des Stadtbezirks Hörde wählen konnten. Und so stand als Schlusspunkt der Veranstaltung die Verkündung des Wahlergebnisses dieser Probewahl an. Dabei erhielt, bei einer Wahlbeteiligung von 58,5%, die Linke 36,9%, Bündnis90/Grüne 26,2%, die CDU 13,8%, die SPD 9,2%, die Bürgerliste 4,6% und die AfD 1,5%.
Ob dieses Ergebnis Rückschlüsse auf die tatsächliche Wahl zulässt, ist fraglich (im Jahr 2009 hatte bei einer Veranstaltung mit den damaligen Oberbürgermeisterkandidaten Joachim Pohlmann von der CDU die Probewahl gewonnen).
Wir danken den Vertretern der Parteien, die sich im Rahmen ihres ehrenamtlichen politischen Engagements die Zeit für diese Veranstaltung genommen haben sowie Herrn Oppermann vom Stadtjugendring, der als Kooperationspartner federführend die Veranstaltung organisiert hat.


* vertreten waren: Uwe Waßmann (CDU), Ulrich Langhorst (Bündnis90/Grüne), Dr. Christian Tödt (Die Linke), Daniel Plotzki (FDP) und Marc Ossau (Bürgerliste). Sascha Hilgeris (SPD) musste leider aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.